Die Generation X wurde zwischen 1966 bis 1976 geboren. Es sind die Kinder der Generation der Baby Boomer und werden auch als die “Techno-Generation”, “Generation Golf”, “Null-Bock-Generation” oder “Spaßgeneration”, “Generation Ich” oder von David Martin auch als “Whiny Generation” (lamentierende Generation) betitelt.
Aufgewachsen sind sie oftmals als Schlüsselkinder einer arbeitenden Gesellschaft. Sie sind die Generation der Kindertagesstätten- und Scheidungskinder, von einer nie da gewesenen Selbständigkeit und sozialen Flexibilität. Veränderungen wie Trennung, neue Bindungen und Wohnortwechsel gehören zum Erwachsenwerden dieser Generation X.
In dieser Generation nehmen die Wissenschaftler eine Unterteilung in Deutschland vor. Die ostdeutsche Generation erlebte in einer anderen Weise den Mauerfall und den damit verbundenen Umbruch. Kultur- und Wertewandel zeigte sich unter anderem in der Erziehung und Ausbildung. So war ein Studium und die Ausbildungsabschlüsse in der ehemaligen DDR plötzlich in Westdeutschland nichts mehr wert. Neben den positiven Veränderungen, wie die gewonnene Freiheit, verunsicherte diese Abwertung des bisher Dagewesenen.
Der Umgang miteinander veränderte sich bei dieser Generation. Traditionelle Werte verlieren an Bedeutung, Erfahrung der Eltern und Großeltern scheinen unwesentlich. Verhaltensweisen und Werteorientierung ist ihnen nicht mehr wichtig. Sie entwickeln Verhaltensweisen von Unabhängigkeit, Wiederstandsfähigkeit und Gelassenheit. Ihre Anpassungsfähigkeit ist stärker als bei den früheren Generationen und sie entwickeln einen ausgeprägten Zynismus und Misstrauen. Ein Grund hierfür könnten die wirtschaftlichen Krisen, aber auch die eingeschränkte finanzielle Freiheit und der fehlende eigene Vermögensaufbau sein. Sie haben ein geringes oder kein politisches Interesse. Sie werden oftmals als unmotiviert und verwöhnte Generation bezeichnet, was ihnen auch die Namen “Generation ich”, “Null-Bock-Generation” oder “Spaßgeneration” einbrachte.
Die Generation X hat sehr gute Bildungschancen. 29 Prozente von ihnen haben einen Bachelor/Diplom und somit einen akademischen Abschluss. In materieller Sicherheit groß geworden, ist dies ihnen nicht mehr so wichtig. Die damit verbundenen Tugenden wie Fleiß, Leistung und Erfolg verlieren an Bedeutung. Sie “Arbeiten um zu Leben”. Freizeit ist ihnen genauso wichtig wie materielle Sicherheit.
Als Arbeitnehmer haben sie eine grundlegend positive Haltung. Sie sind multi-tasking-fähig, können komplex, vernetzt und global Denken und Handeln, sind sehr zielorientiert und besitzen Selbstvertrauen. Sie übernehmen Verantwortung und wünschen Freiheit in der Gestaltung ihrer Arbeit und der Flexibilität der Arbeitszeit. Geregelte Arbeitszeiten und die Vereinbarkeit von Familie/Freizeit und Beruf sind ihnen wichtig. Ihr Verhalten mit sich selbst, ihren Mitarbeitern und Vorgesetzten ist geprägt von Ungeduld. Autoritäten hinterfragen sie.
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Autorin: Anita Schmitt