Zwei von fünf Urlaubern träumen von einer „naturbelassenen Umwelt“ oder wünschen sich einen „umweltfreundlichen Ferienort“, ist das Ergebnis um die Forschungsgruppe des Zukunftsforschers Horst. W. Opaschowski. Deutschland 2030 – Wie wir in Zukunft leben, so heißt das Buch, in dem die Auswertung anschaulich beschrieben ist.
Gleichzeitig ist aber klar: Umweltbewusstsein darf kein Verzicht bedeuten. Demonstriertes Umweltbewusstsein droht aber zum reinen Lippenbekenntnis zu werden, wenn es an die Substanz der Urlaubsqualität geht.
An der Stelle möchte ich den Begriff der Nachhaltigkeit ins Spiel bringen. Der Begriff wird zurzeit inflationär gehandhabt. Nachhaltig handeln wird dabei mit, in die Zukunft ausgerichtetem Tun und einem Ausgleich von „Geben und Nehmen“ gleichgesetzt. Nachhaltigkeit ist mehr als das. Es ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung bei dem Stabilität und die natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht.
Das Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung geht davon aus, dass eine nachhaltige Entwicklung nur durch das gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann. Nur auf diese Weise kann die ökologische, ökonomische und soziale Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sichergestellt und verbessert werden. Somit ist klar, keines der drei Säulen darf einzeln betrachtet werden, z.B. die Gewinnmaximierung oder die Finanzen, oder auch nur der Umweltschutz oder die soziale Ausrichtung.
Gehen wir doch einmal auf die einzelnen Säulen ein:
Ökologische Nachhaltigkeit:
Ökologisch nachhaltig wäre eine Lebensweise, welche die Natur nur in dem Maße beansprucht, wie diese sich auch wieder regenerieren kann. Somit sollte der Mensch weitsichtig und rücksichtsvoll mit den natürlichen Ressourcen umgehen und das Ökosystem gesund erhalten. Würde diese Säule in der Nachhaltigkeit auf Dauer vernachlässigt, kommt es zur Zerstörung bestimmter Ressourcen und damit wäre eine weitere Entwicklung eingeschränkt und im Einzelfall nicht möglich.
Ökonomische Nachhaltigkeit:
Prinzip der ökonomischen Nachhaltigkeit ist, dass eine Gesellschaft wirtschaftlich nicht über ihre Verhältnisse leben sollte, so dass dies zwangsläufig zu Einbußen der nachkommenden Generationen führen würde. Wenn man die Wohlfahrtsökonomie zu Grunde legt, sollten die verfügbaren Güter, Waren, das Kapital und Dienste trotz Nutzung in gleichwertiger oder sogar besserer Güte zur Verfügung stehen. Somit ist ein Ausbeuten des Systems ausgeschlossen und ein System auf Dauer ausgelegt.
Soziale Nachhaltigkeit:
Ein Staat oder eine Gesellschaft sollte so organisiert sein, dass sich sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte auf friedlichem und zivilem Wege klären lassen. Im Unternehmenskontext wird es oft mit Corporate Social Responsibility gleichgesetzt. CSR umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, die über die gesetzlichen Forderungen (Compliance) hinausgeht. Es ist ein verantwortliches unternehmerisches Handeln in der eigentlichen Geschäftstätigkeit (Markt), über ökologisch relevante Aspekte (Umwelt) bis hin zu den Beziehungen mit Mitarbeitern (Arbeitsplatz) und dem Austausch mit den relevanten Anspruchs- bzw. Interessengruppen (Stakeholdern)
Wie bringt man mehr Nachhaltigkeit in den Tagungsbereich und Tourismus? Dieser Frage stellt sich Torsten von Borstel, einer der Pioniere von www.green-meetings.de. Zusammen mit der Stadt Regensburg hat er mit seinem Team das Regensburger Modell entworfen. „Als UNESCO-Welterbe leben wir von unserer langjährigen Geschichte und Tradition. Gerade darum sind wir uns der Verantwortung für zukünftige Generationen bewusst.“, sagt Sabine Thiele, Geschäftsführerin der Regensburg Tourismus GmbH in einem Interview der Convention international. Sie führten eine Istanalyse der zahlreichten Partner wie Hotels, Cateringunternehmen und Mobilitätsdienstleister durch und nahmen eine Einstufung vor. Gleichzeitig wurden die Gebäude für Veranstaltungen besichtigt und klassifiziert. Da eine vollständige CO2-Ermittlung der historischen Gebäude nicht realisierbar war, wurde für die Gebäude eine Kompensation vorgenommen. Die Summe des Belastungsausgleichs geht dann nicht in ein ökologisches Projekt, sondern auf freiwilliger Basis in ein soziales Projekt der Stadt.
Sie möchten wissen, ob Sie bereits nachhaltig wirtschaften und wissen, wo sie stehen? Der Nachhaltigkeits-Check zeigt es Ihnen: http://www.n-kompass.de/?et_rp=1