Am Mittwochabend erhielt ich ein sehr schönes Kompliment und mir wurde eine Frage gestellt: “Frau Schmitt, ich beobachte sie in den letzten Jahren. Sie werden immer schöner und strahlen von Innen heraus. Was macht Sie so glücklich?”. Nun sicherlich sind es meine Beziehungen. Egal ob zu meinem Mann, unseren Kindern, meinen Freunden, Arbeitskollegen und Vorgesetzten, aber auch zu Menschen in meiner Umgebung, die ich kennenlernen darf. Es ist aber noch etwas: Das Leben ist voller Möglichkeiten. Es ist bunt und vielfältig an Dingen, Wegen, Menschen. Von allem gibt es viel, verfügbar und in einer großen Auswahl. Wir leben in einem Schlaraffenland. Ich lebe in einem Schlaraffenland. Könnte man meinen. Aber ich stelle fest, nicht jeder kann es so sehen. Die Schattenseite unseres Wohlstandes ist, wir müssen fortwährend eine Wahl treffen. Das heißt Abwägen und uns “für” und somit auch “gegen” etwas entscheiden. Das ist anstrengend, aber auch die Basis eines selbstbestimmten Lebens voller Leichtigkeit und Lebendigkeit.
Meine Tipps für mehr Lebensfreude:
1. Entwickeln Sie Ihre eigenen Werte und setzen Sie Prioritäten. Gehen Sie auf die Suche nach Ihren eigenen Zielen, Bedürfnissen und Sehnsüchten. Als ich meine Vision für mein eigenes Leben entwickelt habe, hatte ich die Gewissheit mit meinem “Sein” auf der Erde etwas zu bewirken, für etwas “gut” zu sein. Das ist ein wundervolles Gefühl, einzigartig und dennoch nur ein kleiner Teil eines viel Größeren zu sein.
2. Investieren Sie in soziale Beziehungen. Schenken Sie anderen Menschen Anerkennung, Wertschätzung und Aufmerksamkeit. Unterteilen Sie Ihre Bekannte/Freunde in enge und lose Kontakte, und ermöglichen Sie anderen Menschen sich zu entfalten. Für mich gibt es ganz klar Menschen, die ich liebe und Menschen mit denen ich “nur” befreundet bin. Eine Freundin würde sagen, manchen Menschen gehören in meinen engeren Kreis. Dem stimme ich zu. Die Grenzen dabei sind aber nicht scharf abgegrenzt und von gemeißelter Dauer. Freunde werden auch bei mir mal “von mir geliebte” Freunde und dann verlieren sie den “Status” wieder. Ich spüre und lebe diese Nähe, Hingabe, Verbundenheit und Liebe.
3. Betreiben Sie ein aktives Zeitmanagement. Ich nehme mir Zeit für die Arbeit und das Privatleben und wähle bewusst meine Erreichbarkeit. Zum Beispiel ist mein Handy fast immer auf lautlos geschalten und zu Hause geht immer der Anrufbeantworter ran. So kann ich bestimmen, wann ich auf das Handy schaue oder nicht, und wann ich zurück rufe. Finden Sie eine Balance für sich von “Tun” und “Lassen”. Ich nehme mir auch bewusst Zeit für mich, leiste mir meine kleinen Auszeiten. Ein Weg ist, dass ich nur vier Tage in der Anstellung arbeite um die restliche Zeit zum Gestalten oder einfach nur zur Muße zu haben. Ich erlebe Zeiten der Stille und Zeiten für Begegnung, Gemeinsamkeit und Verbundenheit.
4. Üben Sie Achtsamkeit und Konzentration. Vieles ist schnell und komplex. Auch ich kann nicht alles gleichzeitig machen. Das durfte ich auch erfahren. Ich vermeide so weit wie möglich Ablenkung. Ich lebe im Augenblick und kann meine Vergangenheit gut für mich annehmen, denn sie hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Da ich mich so mag wie ich bin, muss ja alles was ich freudvoll oder schmerzhaft erlebt habe, für etwas gut gewesen sein. Ich lebe in der Gegenwart mit einer meist hohen Präsenz. Der Zukunft gebe ich mich mit Zuversicht und Hingabe hin.
5. Gestalten Sie aktiv ihr Leben. Ich achte darauf, dass ich meine Lebensfreude aus verschiedenen Quellen beziehe. Dabei fokussiere ich mich nicht alleine auf meine Erwerbstätigkeit im Anstellungsverhältnis oder auch der Selbständigkeit. Für mich gehören Tätigkeiten des Gemeinwohls, Tätigkeiten im Ehrenamt ebenso dazu. Vor allem gefällt mir hier das gemeinsame Wirken, das spielerische Ausprobieren von Neuem. Machen Sie sinnvolle Dinge. Ich habe es gelernt einmal bewusst andere Perspektiven einzunehmen, experimentiere auch gerne mal, probiere aus, überrasche andere, schwimme gegen den Strom und lebe mich selbst.
Autorin: Anita Schmitt