Ebba-Karina Sander

Interview mit Ebba-Karina Sander – Ayurveda für Ihre Gesundheit

Wir erleben gerade eine besondere Zeit. Zum Wohle unserer aller Gesundheit bleiben viele Menschen zu Hause und haben nur noch zu ihrer häuslichen Lebensgemeinschaft direkten Kontakt. Viele Menschen sind aber auch allein in ihrer Wohnung und fühlen sich durch die Isolation von Tag zu Tag mehr allein, vielleicht auch einsam.

Wir, das heißt Dr. Elisabeth Müller und Anita Schmitt möchten den Bürgern und besonders den Neubürgern von Bad Kissingen die Zeit ein wenig kurzweiliger gestalten und interessante Personen interviewen und Ihnen vorstellen. Beginnen möchten wir mit Ebba-Karina Sander.

 

Frau Sander, Sie waren als Gast zum Neubürgerstammtisch am 19.03.2020 geladen. Leider fand dieser aufgrund des Veranstaltungsverbotes nicht statt. Gerne würden die Neubürger Sie kennenlernen. Stellen Sie sich doch bitte einmal vor.

Mein Name ist Ebba-Karina Sander. Geboren wurde ich in Kirchheim/Teck auf der schwäbischen Alb. Ich studierte International Hospital Management und Health Care an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und schloss mit dem MBA ab. Von Beruf bin ich Gesundheitsökonomin und war in meinem bisherigen Berufsleben immer im Gesundheitswesen tätig. Der Schwerpunkt meines beruflichen Wirkens lag in der Gründung und dem Aufbau, sowie der strategischen Weiterentwicklung und Sanierung von Gesundheitseinrichtungen. Die ersten Jahre bei der BARMER, dann beim Dachverband der Kassen in München. Anschließend kam ich auf Initiative von Dr. Joachim Galuska nach Bad Kissingen und arbeitete für die Heiligenfeld Kliniken in Bad Kissingen und einige Jahre später als Geschäftsführerin in der Familienklinik Heiligenfeld in Waldmünchen. Von dort wechselte ich dann ebenfalls als Geschäftsführerin in die Kreisklinik nach Bad Neustadt. Im Anschluss sanierte ich zwei Altenheime in Mellrichstadt und gründete 2014 das Ayurveda-Gesundheitszentrum in Bad Bocklet.

 

Sie sind Geschäftsführerin der Ayurveda-Gesundheitszentren Deutschland mit Sitz in Bad Bocklet.  Was sind ihre Aufgaben und welche Ziele haben Sie?

Ja, ich bin Gründerin, Initiatorin, Eigentümerin und Geschäftsführerin der Ayurveda-Gesundheitszentren Deutschland mit Sitz in Bad Bocklet und Niederlassungen in Bad Bocklet und Bad Kissingen. Mein Ziel ist es, dieses wunderbare wirksame – von der WHO anerkannte Naturheilverfahren –  in Deutschland fest zu etablieren und möglichst vielen Menschen Heilung und Linderung chronischer Krankheiten zu ermöglichen, so wie es auch bei mir der Fall war.

 

Sie deuten es schon an. Sie haben selbst erfahren dürfen, wie wirksam Ayurveda ist. Wie wurden Sie auf das alternative Heilverfahren aufmerksam?

Ich erkrankte 2006 an Brustkrebs, an dieser Krankheit ist meine Mutter mit 61 Jahren gestorben. Ich wusste also um den Ernst der Lage. Zu der Zeit arbeitete ich in der Frauenklinik vom Roten Kreuz in München und wurde glücklicherweise dort sofort operiert, habe aber auf eigenes Risiko keine Chemotherapie gemacht, allerdings Bestrahlung und habe auch fünf Jahre ein Medikament genommen. Zusätzlich habe ich aber „zufällig“ den jungen indischen Arzt Dr. Jobin J. Madukkakuzhy getroffen, der für unser medizinisch-therapeutisches Konzept steht und heute mein Geschäftspartner ist. Ich flog also nach Indien und unterzog mich dort einer intensiven 5-wöchigen Behandlung, die ich auch jährlich seither wiederholte. Ich bin bis heute kerngesund und sehr dankbar für diese geschenkte Lebenszeit, sie ist für mich Verpflichtung, diese Zeitspanne sinnvoll für Andere zu nutzen.

 

Außer ihrer eigenen Heilung haben schon viele Menschen Hilfe erfahren dürfen. Können Sie uns einen Einblick geben, bei welcher Indikation die Heilmethode hilfreich ist und wann nicht? 

Grundsätzlich kann man sagen, dass wir in Deutschland eine hervorragende Akut-Medizinische Versorgung haben. Bei Herzinfarkt, Blinddarmentzündung und bei Unfällen sind wir wirklich sehr gut versorgt, vor allem unabhängig vom eigenen Geldbeutel. Im großen Feld der chronischen Erkrankungen jedoch gibt es in unserem System wenig überzeugende Strategien, weil wir uns in der westlichen Medizin mehr auf Symptome fokussieren als auf die dahinterliegenden Gründe. In der Ayurveda-Medizin – nicht zu verwechseln mit vielen netten aber banalen Wellnessangeboten in manchen Hotels – behandeln wir sehr erfolgreich und nachhaltig Diabetes, den ganzen rheumatischen Formenkreis einschließlich Fibromyalgie, alles was mit dem vegetativen Nervensystem zu tun hat, wie Schlafstörungen, Erschöpfung aber auch das irritierte Darmsyndrom oder auch Krankheiten des Bronchialtraktes, sowie viele Schmerzsyndrome wie Migräne etc.

 

Sie haben neben dem Zentrum in Bad Bocklet im Hotel Kunzmanns nun im Februar ein Zentrum im Hotel Fontana in Bad Kissingen eröffnet? Welche Angebote findet man hier vor und ist es für die Öffentlichkeit, für die Bürger von Bad Kissingen zugänglich?

Ja, wir bieten an beiden Standorten die gesamte Palette von Behandlungen an, sowohl ambulant als auch für einen stationären Aufenthalt im Haus mit dem wichtigen köstlichen ayurvedischen Essen.

Eine Auflistung der ambulanten Therapiemaßnahmen finden Sie auf der Internetseite. Gerne können Sie auch einen telefonischen Beratungstermin nach Ausfüllen des Gesundheitsfragebogens vereinbaren.

 

Hätten Sie vielleicht auch eine Frage oder eine Empfehlung an die Neubürger?

Aktuell habe ich keine Frage, aber eine Empfehlung. Viele der Neubürger in Bad Kissingen blicken auf ein erfolgreiches Arbeitsleben zurück und möchten jetzt hier in Gesundheit ihren Ruhestand genießen. Dafür können Sie viel selbst tun, ohne finanziellem Aufwand einfach mit ein paar einfachen Regeln der Ayurveda-Medizin:

 

  1. Pflege des Gehirns: Das Gehirn ist die Schaltzentrale unseres Körpers und braucht vier Dinge, um störungsfrei arbeiten zu können: 1. Wasser, 2. Zucker (Glucose), 3. Sauerstoff und 4. (gutes) Fett. Wir empfehlen daher, Gemüse immer mit einem Esslöffel Butter (Ghee) zu kochen. Die Herstellung ist einfach: Man lässt die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und füllt es in ein Glas ab. Deshalb: Immer mit Butter kochen, wie unsere Großmütter.
  2. Trinken Sie zwei Liter Wasser pro Tag!
  3. Zur Sauerstoffversorgung des Gehirns morgens nach dem Aufstehen mind. 3 bis 5 Minuten tiefe Atemzüge am offenen Fenster oder Balkon nehmen: Einatmen und dabei bis 6 zählen, kurz anhalten, dann ausatmen und dabei bis 8 zählen. Das macht wacher als zwei Tassen Kaffee! Wenn zwei Personen im gleichen Zimmer schlafen, dann haben wir nach 6 – 8 Stunden einen schlechten Sauerstoffgehalt in der Atemluft. Außerdem ist während des Schlafens unsere Atmung flacher als im Wachzustand.
  4. Zum Frühstück bzw. vor ! jeder Mahlzeit etwas Glucose zu sich nehmen, 1 getrocknete Dattel oder 1 Feige…ein paar Rosinen im Müsli…
  5. Nach der versteiften Schlafhaltung nachts, noch im Bett, bzw. auf der Bettkante oder vor dem Bett, alle Gelenke 5 Mal durchbewegen und für den Tag mobilisieren! Mit Fingern und Zehen gleichzeitig anfangen, dann folgen die Hand- und Fußgelenke, Ellenbogen und Knie. Die Schultern kreisen lassen, Kopf nach links und rechts drehen, Zunge ausstrecken, Rücken strecken, „Katzenbuckel“ und „Hängebauch“ machen. Alles zusammen 5 Minuten!
  6. Nach dem Zähneputzen zwei Gläser warmes Wasser trinken! So wecken wir den Organismus auf. Nachdem wir nachts nichts trinken, dehydrieren wir etwas nach diesen 6 – 8 Stunden. Warmes Wasser hilft auch gut, um anschließend leicht abzuführen (Stuhlgang, Entschlacken).
  7. Niemals eiskalte Getränke zum Essen, z.B. Bier oder Softdrinks! Diese haben meist 8° C (Kühlschranktemperatur)! Unser Körper hat aber 36,7 Grad Betriebstemperatur und durch die kalten Getränke wird die Verdauung sehr empfindlich gestört. Es bilden sich Schlacken im Körper, die Nahrung kann nicht gut verdaut und absorbiert werden. Daher entweder heißes Wasser zum Essen trinken oder einen leichten Kräutertee. Bier oder Apfelschorle mit zeitlichem Abstand zu den Mahlzeiten, nicht zum Essen!
  8. Niemals Eiweiße in einer Mahlzeit mischen! Kein Milcheiweiß zusammen mit Fleisch oder Fisch, d. h. auch kein Tzatziki oder Joghurt zum Fleisch. Die verschiedenen Eiweiße vertragen sich nicht im Magen. Auch keinen Kaffee mit Milch nach dem Essen trinken, Espresso ist hier die bessere Alternative!
  9. Niemals Erdbeeren mit Milch! Vitamin C lässt die Milch ausflocken, liegt schwer im Magen und kann zu Sodbrennen führen. Auch Obstsalat ist nicht empfehlenswert, weil die Früchte sehr unterschiedliche Säuren besitzen und damit auch andere Verdauungsanforderungen stellen.
  10. Morgens möglichst ein warmes gehaltvolles Frühstück zu sich nehmen, z.B. Haferbrei mit Nüssen und evtl. Banane.
  11. Die kräftigste Mahlzeit am Tag sollte mittags eingenommen werden. Hülsenfrüchte sind ein guter Ersatz für Fleisch, Salat, etc. Am besten nur zweimal pro Woche Fleisch, zweimal pro Woche Fisch und dreimal pro Woche vegetarisch essen. Zu den vegetarischen Mahlzeiten zählen auch (Österreichische) Süß- und Mehlspeisen wie Knödel, etc. Nach dem Essen keinen Milchkaffee oder Cappuccino! Ein Espresso oder schwarzer Kaffee ist erlaubt.
  12. Die leichteste Mahlzeit des Tages sollte abends eingenommen werden. Hervorragend ist eine leichte Suppe geeignet, die zusätzlich wärmt. Abends keine Rohkost (Salat) essen, weil es schwer verdaulich ist.
  13. Auf den Schlafrhythmus achten! Die beste Zeit zum Schlafen ist vor 22:00 bis 06:00 Uhr. Viele Menschen leiden unter chronischer Übermüdung durch zu wenig Schlaf. Der Körper leistet viel Arbeit während der Nacht, die Leber entgiftet, Schweiß wird gebildet, etc. Dafür braucht der Körper Zeit.
  14. Eins bis zwei Fastentage im Monat, mit Gemüsebrühe und Säften. Auf diese Weise bleibt man schlank, lebt gesund und spart zudem auch noch Geld!

Vielen Dank Frau Sander für das Interview. Nun haben Sie die Möglichkeit an Frau Sander Fragen zu stellen. Wir bitten Sie diese an anita.schmitt@ascordis.de bis 05.04.2020 zu richten. Im Anschluss werden wir dann die Antworten von Frau Sander hier veröffentlichen.

Der Neubürgerstammtisch mit Frau Sander wird im Laufe dieses oder nächsten Jahres nachgeholt.

 

Das Interview führte Anita Schmitt.

 

Nachfrage eines Neubürgers zum Werdegang von Dr. Jinbin C Manjila und seiner Motivation in Deutschland zu arbeiten.

Vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Anliegen, ich freue mich über Ihr Interesse an meiner Person.
Ich habe mein Studium in Ayurveda-Medizin im Zeitraum 2005-10 am Government Ayurveda College in Thiruvananthapuram Kerala gemacht und 2010 abgeschlossen, einem der ältesten und Pionierinstitute, das 1889 gegründet wurde. Nach Abschluss des anschließenden Praktikums im Jahr 2011 arbeitete ich in verschiedenen Teilen Indiens wie Chennai, Pune , Mumbai, Goa und Kerala im Krankenhäusern und Hotels. Besonders hat mich die Akzeptanz von Ayurveda bei Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund und der Art und Weise, wie sie es in ihr Leben integrieren, interessiert.
In den Jahren 2014-16 arbeitete ich in einem Ayurveda-Resort in Indien und bot den Panchakarma Kur Menschen aus Europa wie Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden an.
Ich war überrascht, als ich die Akzeptanz von Ayurveda als natürliche Heilmethode in Europa sah, insbesondere bei Deutschen aus folgenden Gründen.
• Offenheit für das neue Wissen
• Übernehmen Sie die Verantwortung für den aktuellen Gesundheitszustand und die Bereitschaft, den Lebensstil zu ändern
• Sie befolgen alle Anweisungen, wenn dies logisch verständlich ist
• Systematischer Lebensstil und im Einklang mit den Entscheidungen
Dies veranlasste mich, mich für eine Arbeit in Deutschland zu entscheiden, da dies der Hauptsitz von Ayurveda in Europa ist.
Da Ayurveda eine Biowissenschaft ist, ist es in den Lebensstil, die Ernährung und die Kultur integriert. Die größte Herausforderung für mich war das mangelnde Wissen über Kultur und Sprache. Also habe ich angefangen Deutsch zu lernen. Ende 2016 hatte ich die Möglichkeit in Österreich zu arbeiten. Von 2017 bis 2020 habe ich in Österreich gearbeitet, Deutsch gelernt und einen Eindruck von der Kultur bekommen.
Ich war sehr froh, nach Bad Kissingen zu kommen und mit Frau Sander zusammenzuarbeiten, als sie beschloss, unser zweites Zentrum im Hotel Fontana zu eröffnen. Hier laufen wir von Anfang an sehr erfolgreich und ich bin so glücklich und aufgeregt, hier zu leben und zu arbeiten, dem „Weltbad“ Bad Kissingen.
Nochmals vielen Dank und freuen uns, in Kontakt zu sein.
Grüße und bleib gesund
Dr. Jibin Manjila.