Jammerfasten Leben lieben

Jammerfasten – machst du mit?

Jammerfasten ….

Mir ist in letzter Zeit etwas aufgefallen, das mich irgendwie nicht mehr loslässt: Dieses ständige Gejammere überall. Egal, ob in der Kaffeeküche im Büro, beim Scrollen durch Social Media oder beim Abendessen mit Freunden – irgendwie dreht sich immer alles darum, wie stressig, anstrengend oder nervig gerade alles ist. Und wenn ich ehrlich bin: Ich bin selbst nicht besser. Da mal ein genervtes Augenrollen, dort ein kurzer Spruch übers Wetter oder die Arbeit. Zack, schon steckt man wieder mitten drin im Alltagsmeckern.

Und genau deshalb mache ich jetzt ein Experiment: Ich faste. Aber nicht Essen oder Social Media – ich faste das Jammern.

Was bedeutet das konkret?

Ich habe mir vorgenommen, für eine Woche bewusst aufs Klagen zu verzichten. Kein „Boah, ist das wieder ein Chaos heute“, kein „Ich kann nicht mehr“, kein „Alles nervt mich“. Einfach mal den Negativmodus ausschalten. Und ja, ich wusste vorher schon, dass das nicht leicht wird – aber jetzt, wo ich mittendrin bin, merke ich erst, wie oft ich wirklich dazu neige.

Schon am ersten Tag habe ich gemerkt, wie automatisch manche Gedanken hochploppen:
„Oh nein, das wird bestimmt wieder stressig.“
„Warum passiert sowas immer mir?“
„Typisch Montag.“

Und da fängt es schon an. Diese kleinen Gedanken, die sich schnell hochschaukeln und auf einmal den ganzen Tag einfärben.

Wie läuft das Jammerfasten bisher?

Ich versuche gerade, mich jedes Mal zu stoppen, wenn ich merke, dass ich abrutsche. Stattdessen frage ich mich dann:

  • Muss ich das jetzt wirklich aussprechen?
  • Hilft es irgendjemandem, wenn ich mich darüber beschwere?
  • Gibt es vielleicht sogar was Gutes an der Situation?

Allein dieses bewusste Innehalten verändert schon einiges. Ich rede anders. Ich denke anders. Ich ertappe mich immer öfter dabei, wie ich versuche, das Positive zu suchen oder zumindest neutral zu bleiben, anstatt sofort ins Meckern zu verfallen.

Was mir dabei hilft:

1. Gedanken beobachten

Ich habe festgestellt, dass das Jammern oft schon im Kopf beginnt, lange bevor ich es laut ausspreche. Also versuche ich, frühzeitig gegenzusteuern und meinen inneren Dialog umzulenken.

2. Fragen stellen

Wenn mir etwas nicht passt, frage ich mich: Kann ich daran gerade etwas ändern? Wenn ja – los geht’s. Wenn nein – bringt Jammern mich auch nicht weiter.

3. Kleine Highlights feiern

Ich habe angefangen, mir bewusst Dinge zu merken, die gut laufen. Heute zum Beispiel hat jemand im Team ein wirklich nettes Kompliment gemacht. Normalerweise hätte ich das kaum wahrgenommen, aber jetzt sauge ich solche Momente auf wie ein Schwamm.

4. Dankbarkeit

Ich schreibe mir jeden Abend drei Sachen auf, die am Tag schön waren. Das klingt total simpel, aber es hilft wirklich, den Fokus zu verschieben.

Erste Effekte (und ich bin noch nicht mal durch)

Was mich selbst überrascht: Ich fühle mich jetzt schon klarer im Kopf. Weniger müde. Weniger genervt. Irgendwie leichter. Als würde ich weniger Ballast mit mir rumschleppen, weil ich mich nicht ständig über Kleinigkeiten aufrege. Und ich merke auch im Austausch mit anderen, dass Gespräche anders laufen, wenn ich nicht in diese Negativspirale einsteige.

Klar, es gibt immer noch genug Themen, über die man sich aufregen könnte. Aber es fühlt sich gerade so an, als würde ich mir damit nicht mehr den ganzen Tag verderben wollen.

Also…

Jammerfasten ist definitiv anspruchsvoller, als ich vorher dachte – aber gleichzeitig auch viel effektiver. Ich hätte nie gedacht, dass sich so schnell etwas verändert, nur weil ich versuche, meine Worte und Gedanken bewusster zu wählen.

Mal sehen, wie sich die nächsten Tage noch entwickeln. Ich bleibe dran. Und vielleicht, ganz vielleicht, mache ich daraus sogar eine dauerhafte Angewohnheit.

Wenn du Lust hast, probier’s doch auch mal aus. Ein Tag reicht schon, um zu merken, wie oft man sich eigentlich beschwert – und was passiert, wenn man es einfach mal lässt.

Falls du Erfahrungen damit hast oder selbst gerade ausprobierst, weniger zu jammern: Erzähl mir gern davon! Ich freue mich total über Austausch dazu. Vielleicht schaffen wir’s ja, gemeinsam ein bisschen mehr Leichtigkeit in den Alltag zu bringen.