Schreib dich frei – die Heldenreise – Interview

Am  27.02.21 und 28.02.21 findet das Aufbauseminar „Die Heldenreise“ zum Online-Seminar „ Schreib dich frei- ein kreativer Schreibworkshop“ statt. In diesem Interview gebe ich einen tieferen Einblick in die Inhalte

Was versteht man unter der Heldenreise?

In Mythen, Romanen, Filmen und auch Videospielen beruht die Abfolge des Geschehens auf eine Heldenreise. Es ist eine Grundstruktur, nach James Joyce, einem irischen Schriftsteller benannt. Der amerikanische Mythenforscher Joseph Campell erforrschte die „Hero´s Journey“ in der Literatur, aber auch im Filmen wie zum Beispiel „Star Wars“. Die Stationen einer Heldenreise sind nachdem die Heldenwelt mit den Figuren und Charakteren klar sind, die Heldenwelt, der Ruf, die Weigerung, der Mentor, die Reise, die Bewährung, die tiefste Höhle, die Prüfung, das Schwert, der Rückweg, die Auferstehung und das Elexier. Andere Begriffe und die Erklärung mit Beispielen werden wir im Workshop mit Schreibübungen erarbeiten.

Campells Heldenreise wurde von den Therapeuten und Coaches entdeckt, wie zum Beispiel Paul Rebilliot und finden Verwendung in der Psychotherapie und im Coaching.

Wann kann die Heldenreise angewandt werden?

Die Heldenreise kann immer angewandt werden, wenn etwas zu erzählen ist und dies spannend und strukturiert geschehen soll. Menschen verstehen diese Art von Erzählung besser und können folgen. Biographien wie die zum Beispiel von Steve Jobs verwenden auch die Heldenreise. Ebenso verwenden gute Redner diese im Kopf für ihr Storytelling. Kinderbücher sind so aufgebaut, aber auch erfolgreiche Marketingstrategien. Immer dann wenn es lebendig, ereignisreich und interessant sein soll. Grenzen hat die Heldenreise allerdings, wenn sich ein Produkt nicht als Geschichte erzählen lässt, wenn es tatsächlich keine Geschichte hat.

Lässt sich die Heldenreise auch auf das eigene Leben übertragen?

Ja, die Heldenreise basiert auf den Konflikt jedes Menschen zwischen seiner Sehnsucht und dem Wunsch nach Sicherheit. Einerseits streben wir nach Entwicklung und somit nach Veränderung. Wir wünschen uns Freiheit und einen Platz in der Welt. Also sind wir neugierig, mutig und voller Tatendrang. Anderseits haben wir hierzu auch nur eine begrenzte Kraft und Zeit zur Verfügung. Wir gerade an Hindernisse und Herausforderungen. Zudem schätzen wir, was wir gewohnt sind. Wir streben nach Sicherheit und Geborgenheit. Das sind zwei Pole im Leben, die es zu vereinen gilt. Solange dieser innere Konflikt nicht gelöst ist, ist Stillstand die Folge. Damit verbunden Unzufriedenheit, Kraftlosigkeit, Demotivation und Leiden. Zur Reflexion kann die Heldenreise gut dienen und auch zum Erarbeiten der Lösung des inneren Konflikts bis hin zur elften und zwölften Station der Heldenreise, die Auferstehung und das Elixier oder auch Reifung genannt.

Nun zum Schluss noch eine persönliche Frage. Frau Schmitt, wie haben Sie den Weg zum Schreiben gefunden?

Den Weg zum Schreiben habe ich ganz früh in der Schulzeit gefunden. Als ich an die Realschule in Bad Königshofen kam, fing dort ein Lehrer an, der uns die deutsche Sprache und vor allem das Schreiben nahe brachte. Er hatte die Gabe zu ermutigen, schätzte jeden von uns in seiner Persönlichkeit und förderte und forderte. Gleichzeitig war er sehr gelassen, uns als Schüler sehr zugewandt und persönlich. Wir liebten ihn. Mich gerade schriftlich auszudrücken, wahrzunehmen und Perspektiven zu wechseln, ist mir seitdem leicht gefallen.

Während der Zeit in Kühlungsborn 1997 bis 2000 schrieb ich dann als Freiberuflerin für die Ostseezeitung. Das war sehr interessant. Ich wurde für alle möglichen Themen eingesetzt, von der Unternehmensgründung, Vereinsereignisse bis hin zu Eröffnung von Kunstausstellungen. Immer wieder neu eindenken in die Person und das Wesentliche berichten. Innerhalb kürzester Zeit einen Text verfassen für die Veröffentlichung. Da war ich gefordert, aber es gelang mir ganz gut.

Als ich dann, ich glaube es war 2003, meine Internetdomäne www.bewerben.de verkauft hatte, überlegte ich mir, was ich mit dem Geld anfangen könnte. Ich investierte in mich und absolvierte ein Fernlehrgang Journalismus. Dort lernte ich dann alle Bereiche des Journalismus kennen, oder ich würde sagen, ich schnupperte dort hinein. Mit dem Abschluss erweiterte ich dann meine Selbständigkeit zu www.ascordis.de und baute diese aus, unter anderem als Agentur für Presse und Text, aber auch kurze Zeit später mit der Buchstabenhexe. Ich traute mich, meine Lebensthemen zu reflektieren und diese Texte in einem Blog, jetzt unter www.anitaschmitt.de zu veröffentlichen.

Alle Informationen zum Seminar finden Sie hier.